... sagte Mae West einst zu einem Reporter.

Altwerden ist nichts für Feiglinge - so hat in Anlehnung an diesen Ausspruch auch Herr Fuchsberger sein Buch tituliert.

Nun bin ich längst noch nicht so alt wie "Blacky Fuchsberger", aber so mir das Schicksal gnädig ist werde ich hoffentlich mal so alt werden ... and then some ..., aber ich kann sowohl ihm als auch Mae West nur beipflichten: Diese Geschichte mit dem Älterwerden ist irgendwie kein Picknick.

Wo wir gerade von Picknick reden, man kommt irgendwann in das Alter wo ein Picknick auf der Wiese, am Strand ... oder wo auch immer man sich auf dem Boden niederlassen "muss", durchaus an Attraktivität verliert.

Wobei das noch eine der harmloseren Erscheinungen des Älterwerdens ist. Nun kann ich nicht für Männer sprechen, da stecke ich halt nicht drin und der Mann an meiner Seite wird für immer "jung" bleiben, weil er einfach etliche Jahre jünger ist als ich. Dennoch stöhnt auch er so manchesmal auf er sei schliesslich keine 30 mehr. Scherzkeks denke ich mir jedesmal: "Komm du erst mal in mein Alter! In Kürze kann ich nämlich stöhnen: Ich bin halt nicht mehr 40!"

Und ich kann es kaum fassen, dass einen niemand auf dieses "Abenteuer" vorbereitet! Als wenn das ein Strandspaziergang wäre!

Ich hingegen habe das Gefühl das ist wie auf brennenden Kohlen und Glassplittern gleichzeitig - barfuß - zu laufen. Und welcher Idiot würde das schon freiwillig machen! Aber Älterwerden, das kann man sich halt nicht aussuchen. Früher oder später müssen wir da alle durch. Wobei mir "später", und ich meine VIEL VIEL später, sympathischer wäre.

Das wirklich Blöde an der Situation aber ist, dass es mit dem Älterwerden ja nicht aufhört. Ganz für den Schluss hat sich das Leben ja noch ein weiteres Abenteuer aufgehoben: Das Sterben. Und auch da stellt uns das Schicksal ein Beinchen: da müssen wir auch gute Miene zum bösen Spiel machen und "durch". denn eins steht mal fest: Das Leben endet IMMER tödlich. Da st es auch egal wie gesund oder sportlich Du gelebt hast, oder ob Du Dich allen Versuchungen hingegeben hast ... es ist auch egal ob Du viel Geld, viel Ansehen oder gar nichts hast. Am Ende ist das egal, aus der Nummer kommen wir nicht raus.

Darüber hat Tiziano Terzani wiederum ein Buch geschrieben, besser gesagt schreiben lassen. Er hat dazu nämlich seinen Sohn Folco aus dem fernen New York herbeizitiert in sein kleines Bergdorf bei Pistoia, ca. 30 km von Florenz entfernt um ihm dort sein leben zu erzählen. Diese Gespräche hat der brave Sohn aufgezeichnet und nach dem Tod seines Vaters als Buch herausgegeben: "Das Ende ist mein Anfang" (La fine è il mio inizio)

Nun habe ich das Glück der italienischen Sprache mächtig zu sein um das Buch in der Originalsprache lesen zu können, gestehe aber dass ich wahnsinnig neugierig bin den Film zu sehen, verfilmt mit Bruno Ganz.

Letztendlich geht es aber darum, dass er das Sterben als das größte Abenteuer und Herausforderung an sein Leben sieht. Ein Abenteuer das man durchaus bewältigen kann, haben es doch schon so viele vor uns auch gemeistert.

Ich bin mir nicht sicher ob ich diese Sichtweise teilen kann. Wenn ich in mich hineinhöre dann höre ich da nur: "Hau ab, lauf so schnell Du kannst!" Ich bin also durchaus überhaupt nicht neugierig auf diese Erfahrung. Zumindest ganz eindeutig nicht zu diesem Zeitpunkt. Andererseits war ich auch nicht neugierig aufs Altern. Gebracht hat es mir allerdings nichts. Das hat dann einfach schon mal so "ohne mich", also mein Zutun, begonnen.

Nun muss mir aber auch keiner damit ankommen wie wundervoll das Alter doch ist, wie blendend die 50-jährigen heute noch aussehen und wie aktiv und agil sie sind. Ich behaupte jetzt mal ganz frech, dass die alle auch die gleichen Zipperlein haben, aber das zuzugeben wäre ja nicht gerade attraktiv. Und wer will das schon sein: unattraktiv!? Wo doch Jugend, Attraktivität und Agilität die Messlatten sind an denen wir gemessen werden. Wer ausser "Horst Schlemmer" würde also schon freiwillig zugeben: "Ich hab Rücken - weißte Bescheid!"

Also ich jedenfalls hab auch Rücken! Und es stimmt auch dass das Alter einen weise macht, denn ich weiss ganz genau: Das mit dem Rücken, damit muss ich mich jetzt einfach abfinden, das Verfallsdatum meines Körpers ist nicht deckungsgleich mit dem Verfallsdatum meines Geistes. Jedenfalls in den seltensten Fällen. Eins davon geht meistens eher als das andere. Noch so eine Ungerechtigkeit die man so hinnehmen muss.

Ich weiss ja dass "früher" nicht alles besser war, das ist nur so ein doofer Spruch, aber manchmal frage ich mich ob diese Geschichte mit dem Alter früher nicht ein klitzekleines bisschen besser war. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass ich von meinen Großeltern erwartet habe, dass sie noch Berge besteigen, Skifahren gehen, Tennis spielen, einen Marathon laufen oder ähnliches. Jetzt mal abgesehen davon, dass sie das auch in ihrer Jugend nicht taten, weil sie das Pech hatten nicht nur einen, sondern gleich zwei Weltkriege miterleben zu müssen und da waren andere Sachen irgendwie viel wichtiger.

Aber auch die Großeltern liessen keinen Zweifel darüber offen, dass das Altern sich nicht mit der Sommerfrische auf dem Ponyhof vergleichen lässt, bloss dass ich damals eindeutig zu jung war um mir überhaupt auch nur vorstellen zu können jemals alt zu werden. Ich war vollends damit beschäftigt erst mal Teenager zu werden und dann "erwachsen". Und das bin ich ja nun auch und darum haben wir nun auch den Salat: AGING IS NOT FOR COWARDS!